Gelingende Inklusion durch Helfer:innensystem und Krisenfahrplan
Erzieher:innen, Integrationserzieher:innen, Lehrkräfte, Schulhelfer:innen, Schulsozialarbeiter:innen und Sonderpädagog:innen – im besten Fall sind all diese Professionen an einer (Grund-)Schule ausreichend vertreten und fördern und fordern ihre Schüler:innen gemeinsam als Team. Wie die Verzahnung der pädagogischen Arbeit gelingen kann, haben wir mit einer Grundschule erarbeitet und unter dem Namen „Helfer:innensystem“ etabliert.
HINTERGRUND
Schule wie wir sie heute kennen, ist schon lange nicht mehr auf die reine Wissensvermittlung beschränkt. Breit gefächert sind die Aufgabenbereiche und damit einhergehend auch die erforderlichen Kompetenzen des pädagogischen Personals.
Um allen Kindern, unabhängig von ihren individuellen Lernvoraussetzungen, die z. B. mit ihrem sozio-ökonomischen Hintergrund oder gesundheitlichen Besonderheiten einhergehen, gemeinsames inklusives Lernen zu ermöglichen, arbeiten an Berliner Schulen eine Vielzahl unterschiedlicher Professionen zusammen.
Damit jedes Kind sein volles Potenzial entfalten kann, müssen die Professionen reibungslos und unmittelbar miteinander arbeiten. Dafür muss Transparenz über die Kompetenzbereiche geschaffen und die konkrete Verzahnung ausgearbeitet werden.
DER ENTWICKLUNGSPROZESS
In einer zweitägigen Klausurtagung, bei der neben der Schulleitung Schulsozialarbeiter:innen, Sonderpädagog:innen, Integrationserzieher:innen, pädagogische Fachberater:innen, Erzieher:innen und Lehrkräfte teilnahmen, wurde die bisherige Zusammenarbeit der Professionen diskutiert und deren Angebote im Helfer:innensystem der Schule herausgearbeitet. Die so entstandene Übersicht bietet nun die Grundlage der Inklusionsarbeit an der Schule und wird dem gesamten Kollegium in regelmäßigen Abständen vorgestellt. Dabei wird Feedback eingeholt, dass ein Mal pro Schuljahr von den Vertreter:innen der unterschiedlichen Professionen reflektiert wird, um das Helfer:innensystem systematisch weiterzuentwickeln und Schüler:innen bestmöglich zu unterstützen und Kolleg:innen zu entlasten.
DAS KONZEPT
Um im stressigen Schulalltag alle Schüler:innen entsprechend ihren individuellen Lernvoraussetzungen bestmöglich fordern und fördern zu können und die Pädagog:innen schnellstmöglich zu unterstützen, wurde ein stimmiges und transparentes Konzept für die Zusammenarbeit und Vernetzung der Unterstützungsangebote an der Schule: das Helfer:innensystem.
Für die kleinen oder größeren Herausforderungen oder Notfälle im Schulalltag zeigt der Krisenfahrplan in Form eines einfachen Flow-Charts direkt auf, an welche professionelle Stelle im Helfer:innensystem sich die Erzieher:innen und Lehrkräfte wenden können.
Und auch die Schüler:innen sollen verstehen, wer für sie da ist. So wurde das Helfer:innensystem in einem Erklärvideo für die Jüngsten der Schulgemeinschaft veranschaulicht und zwei Schülerinnen der 6. Klasse eingesprochen (siehe Video oben).
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