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Fachkräftemangel an Schule

Zielgruppenspezifische Werbung zur Gewinnung engagierter Lehrkräfte und Erzieher:innen

Wie finden wir geeignetes Personal für unsere Schulen?

Leider bringen die herkömmlichen Bewerbungskanäle nicht den gewünschten Erfolg, denn Fachkräfte sind rar. Also müssen Schulen kreativ werden und neue Wege gehen, potentielle Bewerber:innen anzusprechen. Vielleicht erreicht man Menschen, die nach einer sinnstiftenden Tätigkeit suchen auch in Cafés, Bars oder auf privaten Feiern? Einen Versuch ist es wert.


Postkarten zur Fachpersonalgewinnung
Die neu gestalteten Postkarten für die Gewinnung von Fachpersonal an der Schule in der Köllnischen Heide (Bildquelle: wahlweise e. V.)


HINTERGRUND


Laut dem Verband Bildung und Erziehung (VBE)[1] und dem Deutschen Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung[2] besteht die größte Herausforderung für Schulen darin, dass es nicht ausreichend qualifizierte Lehrkräfte gibt. Die Kultusministerien der Länder meldeten zu Beginn 2023 12.341 offene Stellen für Lehrkräfte[3]. Doch diese Zahl sei „geschönt“, korrigiert der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, und schätzt die Anzahl der unbesetzten Stellen auf 32.000 bis 40.000[4]. Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Astrid-Sabine Busse, rechnet damit, dass der akute Lehrkräftemangel alle Schulformen – von der Grundschule bis zur Berufsschule - noch mindestens zehn Jahre in Schach halten wird[5]. Bis die Empfehlungen, die die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der Politik gibt[6], umgesetzt werden können und diese wirken, liegt es an den Schulen selbst Eigeninitiative zu ergreifen, um geeignetes Personal für ihre freien Stellen zu finden.



UNSER LÖSUNGSANSATZ


Zu den 21st Century Skills[7], die Schulen ihren Schüler:innen für eine erfolgreiche gesellschaftliche Teilhabe in unserer globalisierten und sich schnell veränderten Welt vermitteln, gehört u. a. Kreativität. Bei der Suche nach engagierten und motivierten Pädagog:innen benötigen Schulen wohl genau diese Kompetenz, um die steigende Anzahl an vakanten Stellen für Lehrkräfte und Erzieher:innen erfolgreich zu besetzen.


Gestaltete Flipcharts einer Klausurtagung
Die auf der Klausurtagung gestalteten FlipCharts (Bildquelle: wahlweise e. V.)

Im Rahmen mehrerer Klausuren der Erweiterten Schulleitung analysierten wir mit den Vertreter:innen der Schule in der Köllnischen Heide den aktuellen Bewerber:innenmarkt und die möglichen Zielgruppen, die als Bewerber:innen in Frage kommen. Dabei wurden unterschiedliche Kriterien, wie z. B. Verfügbarkeit und geschätzter direkter Mehrwert für die Schule, betrachtet. Außerdem arbeitete das Schulleitungsteam heraus, welche Eigenschaften die entsprechenden Personen mitbringen sollten und wovon sie womöglich motiviert sein könnten. Auf die Zielgruppenanalyse folgte eine kreative Phase, in der maßgeschneiderte Anspracheformate für die Zielgruppen entwickelt wurden. Zielsetzung dabei war es, etwas Neues zu wagen und sich somit von all den anderen suchenden Schulen abzuheben.

DIE KAMPAGNE


Schnell wurde klar, dass es nicht mit einer einzelnen Aktion getan war. Die Schule überarbeitete ihren Online-Auftritt und richtete einen eigenen Bereich für Bewerber:innnen ein. Dabei wurden die Alleinstellungsmerkmale und die Vorzüge der Schule herausgearbeitet und transparent gemacht, wie neue Kolleg:innen (Seiten- oder Quereinsteigende, Referendar:innen, Auszubildene oder auch voll ausgebildete Fachkräfte) beim Einstieg unterstützt und schnell in die Schulgemeinschaft aufgenommen werden. Es fehlte nur noch ein Weg, um auf die Schule aufmerksam zu machen. Das Schulleitungsteam entschied sich für eine Postkartenkampagne. Gemeinsam entwickelten sie Slogans, die engagierte Pädagog:innen mit Herz ansprechen sollen. Das fast 120 Personen starke Kollegium stimmte im Rahmen einer Online-Abfrage über die besten Slogans ab. Die beiden Favoriten „Sie wollen die Zukunft verändern? Kommen Sie in unsere Gegenwart!“ und „Kinderwunsch? Wir haben gleich 24 für Sie.“ wurden graphisch umgesetzt und in einer Auflage von jeweils 5.000 Stück gedruckt. Während die Kolleg:innen der Schule alle mit Postkarten ausgestattet wurden, die sie an interessierte Freund:innen und Bekannte verschenken können, werden andere Karten in Cafés und Bars ausgelegt und vor den Universitäten an Lehramtsstudierende verteilt. --- Quellen:



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